Fakten zur Vogelgrippe

Austrag in Wildvogelpopulation

Sind Wildvögel "Täter" oder "Opfer"?
In öffentlichen Verlautbarungen wird immer wieder davon ausgegangen, dass Wildvögel die Vogelgrippeerreger verbreiten und damit den Nutztgeflügelbestand gefährden.

Überraschend findet man auch gegenteilige Meinungen des FLI dokumentiert und (im kleinen Kreis) veröffentlicht.

Das FLI trifft die unmissverständliche Aussage, dass es den Austrag von Vogelgrippe-Erregern aus kommerziellen Haltungen in Wildvogelpopulationen als wahrscheinlich betrachtet:

dokumentierte Eintragshypothese des FLI (LPAI)

Beitrag des FLI zum Fachgespräch Tierseuchenbekämpfung und Tiergesundheit „Der Tierseuchenkrisenfall – Aviäre Influenza“ 11.11. 2015 in Bernburg/Strenzfeld. Tietel: "Aktuelle AI - Situation und epidemiologische Auswertung in Deutschland":

Auf Seite 54 der Vortragsdokumentation:

Eintrag in den Ausbruchsbestand während der Bestandsräumung des Nachbarbestandes (LPAI H7N7 – 11.06.2015)


Übertragungsweg: Eintrag in die Umgebung, von dort über Vektoren in den Ausbruchsbestand

Als wahrscheinlich betrachtet das FLI folgende Variante: Eintrag in Wildvogelpopulation während der Bestandsräumung des Nachbarbestandes , von dort über direkten oder indirekten Kontakt in den Ausbruchsbestand.

Das FLI will mit den Ausführungen zwar die Übertragung der Erreger von Stall A in Stall B über Wildvögel erläutern, ABER:

  • Das FLI trifft damit die unmissverständliche Aussage, dass es den Austrag von Vogelgrippe-Erregern aus kommerziellen Haltungen in die freie Natur als wahrscheinlich betrachtet und dass auf diesem Weg ein Erreger-Eintrag in Wildvogelpopulationen möglich ist!